Bundesnetzagentur: nur 24 Prozent der Nutzer erhalten volle Bandbreite – Die Bundesnetzagentur hat den Jahresbericht zum offiziellen Portal zur Breitbandmessung veröffentlicht und sieht bei den Geschwindigkeiten zumindest leichte Verbesserungen im Vergleich zum Vorjahr. Die Zufriedenheit der Kunden mit den Anbietern sinkt allerdings auch leicht, das könnte darauf hindeuten, dass sich die Ansprüche an schnelles Internet in Deutschland erhöht haben.
„Gegenüber den Vorjahren ist die Entwicklung positiv. Zwar erreichen Kunden nach wie vor oft nicht die Geschwindigkeit, die vertraglich in Aussicht gestellt wurde, aber es lassen sich insbesondere bei stationären Breitbandanschlüssen leichte Verbesserungen feststellen,“
sagt Jochen Homann, Präsident der Bundesnetzagentur. „Das ist erfreulich, weil die Corona-Pandemie auch den Telekommunikationssektor vor immense Herausforderungen stellt.“
Die Messungen erfolgten dabei über das Breitbandmessungs-Portal der Bundesnetzagentur. Dort kann man kostenlos den Speed des eigenen Anschlusses messen lassen und die Ergebnisse werden dann zusammengefasst in den Jahresberichten veröffentlicht. Damit soll Transparenz hergestellt werden, wie gut die Internet-Angebote in Deutschland sind.
Die Behörde schreibt zu den Ergebnissen:
Über alle Bandbreiteklassen und Anbieter hinweg erhielten im aktuellen Berichtszeitraum im Download 73,6 % der Nutzer (2018/2019: 70,8 %) bei stationären Breitbandanschlüssen mindestens die Hälfte der vertraglich vereinbarten maximalen Datenübertragungsrate. Bei 24,0 % der Nutzer (2018/2019: 16,4 %) wurde diese voll erreicht oder überschritten. Die Ergebnisse fielen zwischen den einzelnen Bandbreiteklassen und Anbietern wieder unterschiedlich aus. Die meisten Kunden waren mit der Leistung des Anbieters zufrieden (Noten 1 bis 3). Dabei ist der Anteil zufriedener Kunden mit 60,7 % weiterhin leicht rückläufig (2018/2019: 61,4 %).
Insgesamt wurden für stationäre Breitbandanschlüsse 949.414 und für mobile Breitbandanschlüsse 448.058 valide Messungen berücksichtigt (2018/2019: stationär 829.426; mobil 527.558). Allerdings kann man auf Grundlage des Berichtes keine Aussagen zur Breitbandversorgung in Deutschland treffen, denn die Ergebnisse der Breitbandmessung hängen davon ab, welchen Tarif der Nutzer mit dem Anbieter vereinbart hat. Es muss also nicht immer der maximale Speed gebucht sein, den das Netz hergeben würde – viele Verbraucher surfen etwas langsamer, wenn sie dafür auch weniger zahlen.
Der komplette Bericht der Bundesnetzagentur steht hier zur Verfügung: