Niek Jan van Damme, Deutschland-Chef der Telekom, hat im FR Interview einiges zur vergangenen und der aktuellen Entwicklung der Telekom erzählt. Neben der Kritik an der Drosselung bzw. den Nutzerprotesten und den Abmahnungen dazu („Da haben wir uns voriges Jahr die Finger etwas verbrannt„) gab es auch einen interessanten Hinweis zum Thema Hybrid Router. Diese sollen in einem Gerät die Vorteile von DSL und LTE verbinden und LTE gerade im häuslichen Bereich mehr zum Durchbruch verhelfen.
Im Interview mit der Frankfurter Rundschau sagt von Damme:
Unser nächster Schritt wird der Hybrid-Router sein. Der Router kommt im Herbst und kombiniert Festnetz mit LTE Mobilfunk. Der Kunde erhält dadurch eine spürbare Geschwindigkeitsverbesserung bis hin zur maximalen LTE-Geschwindigkeit von 150 Megabit die Sekunde. Das ist dann schon richtig schnell.
Der besondere Vorteil bei diesen Routern ist die automatische Aufteilung der Kapazitäten. Je nach Leistungsanforderungen könnte der eine oder andere Kanal genutzt werden. Das ist insbesondere dann interessant, wenn mehrere Nutzer online gehen oder mehrere Anwendungen Zugriff auf das Netz benötigen. Beispielweise könnte man im DSL Bereich einen Film per Stream schauen und gleichzeitig normal per LTE im Netz surfen, ohne das es Ruckeln oder Einschränkungen beim Stream gibt. Aktuell teilen sich alle Nutzer und Anwendungen eine Leitung und müssen sich die Bandbreite teilen. Das kann insbesondere bei datenintensiven Nutzungen ein Problem werden.
Die Telekom hatte an anderer Stelle bereits angekündigt, in vielen Städten den VDSL Ausbau bis Ende des Jahres abschließen zu wollen. Für Nutzer, die außerhalb der ausgebauten Bereiche liegen wäre ein Hybridrouter aber auf jeden Fall interessant, denn LTE erlaubt aktuell im Telekom Netz Geschwindigkeiten von bis zu 150Mbit/S (ca. DSL 150.000). Allerdings sind die Tarife alle noch gedrosselt. Für die Einführung von Hybridgeräten wird es daher neue Tarife geben müssen, die sowohl DSL Internet als auch LTE Flatrates miteinander kombinieren. Wie diese aussehen könnten und welche Preise dafür verlangt werden, steht aber noch nicht fest. Es dürfte aber nicht mehr lange dauern, bis entsprechende Angebote vorgestellt werden.