Bewegung im DSL-Bereich: die Telekom muss aufrüsten – Die Bundesnetzagentur hat eine Entscheidung zu den Rahmenbedingungen im Netzausbau veröffentlicht, die geeignet ist, mehr Bewegung in die Aufrüstung der bestehenden Beitrband-Netze zu bringen. Die aktuelle Untergrenze für den Netzausbau von 1Mbit/s wurde auf 30 Mbit/s angehoben. Die Telekom muss also weiter ausbauen, auch wenn bereits 1Mbit/s Anschlüsse anliegen. Diesen Zwang gab es bisher nicht.
Mit der heutigen Entscheidung verfolgen wir unsere Linie, die regulatorischen Rahmenbedingungen für den Breitbandausbau fortzuentwickeln und zu verbessern, konsequent fort. Dabei haben wir den steigenden Bandbreitenbedarf in den kommenden Jahren berücksichtigt
, erklärte der Präsident der Bundesnetzagentur Jochen Homann.
Im Detail fordert die aktuelle Entscheidung gerade im Ausbau Bereich deutlich mehr ab:
- Aufbau zusätzlicher Kabelverzweiger in unterversorgten Gebieten (Bandbreiten unter 30 MBit/s im Down- und 5 MBit/s im Upstream)
- Errichtung eines Schaltverteilers wenn eine Versgung mit 30Mbit/s möglich wäre
- Verlegung von Anschlüssen und Leitungen auf mögliche nähere Kabelverzweiger
Die Herausforderungen einer flächendeckenden Breitbanderschließung können nicht von einem Unternehmen alleine, sondern nur in einer gemeinsamen Anstrengung aller Marktakteure gestemmt werden. Wir wollen deshalb, dass der Ausbau von modernen Breitbandnetzen von möglichst allen Netzbetreibern zügig vorangetrieben werden kann, um die Breitbandziele der Bundesregierung zu erreichen. Ich gehe daher davon aus, dass unsere Entscheidung unverzüglich umgesetzt wird. Die Verbraucherinnen und Verbraucher, die auf schnelle Internetanschlüsse warten, haben für Verzögerungen sicherlich kein Verständnis
, formuliert Homann die Erwartungen an die Telekom.
Die Entscheidung wird insgesamt positiv aufgefasst und weckt die Erwartungen, dass es im Breitbandbereich endlich weiter gehen könnte. Aktuell waren vielen Städte und Kommunen auf den guten Willen der Telekom zum Ausbau angewiesen. Das könnte sich nun ändern. Das Echo auf die Entscheidung ist daher in erster Linie positiv.
Heise.de schreibt beispielsweise zu dem Thema:
Man kann sich vorstellen, dass sich die Bonner Firma ungern in dieser Richtung bewegte, denn je mehr kurze Leitungen in ihrem Netz vorhanden sind, desto schneller können Teilnehmer angebunden werden und desto höher die Verkehrslast auf den Glasfaserstrecken der Telekom. Unterm Strich bedeuten die neuen Regeln der Bundesnetzagentur, dass die Telekom mehr Druck bekommt, ihr Kernnetz und die Übergänge zu anderen Netzen zu beschleunigen.
Bei chip.de heißt es:
Die Telekom-Rivalen, die in den Verbänden VATM und Breko organisiert sind, erhoffen sich, dass nun der flächendeckende Breitbandausbau vorankommt und Deutschland nicht länger eine DSL-Diaspora bleibt.