Wie gefährlich sind gespeicherte Vorratsdaten? – Beim mobilen Internet-Zugang und auch beim Telefonieren an sich fallen regelmäßig große Mengen an Daten an, die teilweise deutliche Rückschlüsse auf die Person zulassen. Strafverfolgungsbehören wollten gerne Zugriff darauf haben und daher sollte die Politik die Provider verpflichten, solche Daten deutlich länger als notwendig zu speichern. Der Europäische Gerichtshof (EuGH) hat die entsprechenden Normen zur Vorratsdatenspeicherung bereits gekippt und damit den vielen Kritikern recht gegeben. Immerhin 11.139 Personen hatten die Klage dagegen unterstützt.
Warum die notwendig ist, zeigt eine Visualisierung der Vorratsdaten von Balthasar Glättli. Glättli ist ein Schweizer Politiker und sitzt dort im Nationalrat. Die Visualisierung der Daten ist beeindruckend:
Ein Informationsangebot von OpenDataCity
Diese Zusammenfassung basiert auf den Mobilfunk- und E-Mail-Daten des Abgeordneten die über einen Zeitraum von 6 Monaten gesammelt wurden. Dazu kommen Standortdaten bei Telefonaten, SMS und Internet-Zugängen. Daraus konnte das Bewegungsprofil des Abgeordneten erstellt werden.
Allein die Fülle an Daten (mehr als 5GB) und die Genauigkeit der Auswertung zeigt, die tief die Einblicke sind, die aus solchen Daten in die Privatsphäre einzelner Bürger möglich sind. Man kann an dieser Stelle durchaus vom Gläsernen Bürger sprechen.
Wenn der EUGH von einem tiefen Eingriff in die Privatsphäre aller EU Bürger spricht, dann sieht man an diesem Beispiel, wie recht die Richter damit haben.